Quartiere

Basel als «moderne Stadt»

Es gilt als ein Zeichen von Modernisierung, dass der Birsig überdeckt wurde. Was ist mit «modern» in diesem Sinn gemeint? Ist es dasselbe, was die Schüler:innen unter modern verstehen? Was würden die Schüler:innen machen, wenn sie Basel «modernisieren» würden?

Im Zentrum des ersten Auftrags steht die Birsigexkursion. Die Schüler:innen sollen wissen, dass der Birsig vor 1900 als offenes Gewässer durch die Stadt floss und wo er verlief. Vielleicht können sie Verbindungen zum Mittelalter herstellen, zur Geschichte der Gerberfamilie in der Gerbergasse, die sie im Kapitel «Basel im Mittelalter» vor Ort kennengelernt haben (Kapitel ist noch in Erarbeitung).

Dieser Auftrag hat auch einen Anteil politischer Bildung, wenn besprochen wird, wie diese Entscheidung damals zustande kam. Vielleicht entsteht ein Gespräch darüber, wie eine solche Entscheidung heute gefasst würde. Vielleicht entsteht auch ein Gespräch darüber, was die Schüler:innen in der Stadt heute verändern würden. Eventuell lässt sich daran ein Projekt mit dem Kinderbüro Basel anschliessen.

Der zweite Auftrag bringt die Fäden des ganzen Kapitels zusammen: Die Schüler:innen entwerfen die Stadt Basel der Zukunft: entweder als Zeichnung, als gebasteltes 3D-Modell oder als Text. Abschliessend stellen die Schüler:innen einander ihr ideales Basel vor und tauschen sich aus.

Ablauf

  1. Im Schulzimmer: Input durch die Lehrperson über den Birsig und darüber, wie die Entscheidungsfindung zur Überdeckung des Birsigs in der Stadt verlaufen ist (siehe Links).
    • Wo verlief der Birsig? Was war das Problem? Wer wollte was?
    • Wer wurde in die Entscheidung einbezogen?
    • Welche Verbesserungen waren anschliessend sicht- und spürbar?
    • Wer hat das Projekt finanziert?
  2. Placemat
  3. Plenumsdiskussion: Von der Lehrperson moderierte und dokumentierte Diskussion über die Effekte der Birsigüberdeckung. Eventuell eigene, heutige Vorstellungen vom Verbessern der Stadt, Kriterien und Ideen sammeln, die später im letzten Auftrag dieses Kapitels wieder aufgegriffen werden können.
  4. Exkursion: Man kann den unterirdisch verlaufenden Birsig besuchen (Führung). Dazu gibt es hier keinen Auftrag für die Schüler:innen.
  5. Im Schulzimmer: Kurzbericht über die Führung ins Forschungsheft.

Bewerten

Feedback zur Zusammenarbeit, auch gegenseitig (überfachliche Kompetenzen)

Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Schüler:innen

  • Warum wurde der Birsig überdeckt? Welche Vorteile (und Veränderungen) brachte dieses Projekt mit sich?
  • Was bedeutet «modern»?
  • Wer entscheidet in Basel über Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität?
  • Was würden sie selbst verändern wollen? (mit Nutzen für alle Menschen in Basel)

Konkret werden sie ...

  • zuhören, was die Lehrperson vorstellt, und eventuell dabei Notizen machen.
  • zuerst in Kleingruppen und später im Plenum darüber diskutieren, welche Vorteile und Veränderungen das Projekt hatte (mittels Placemat sammeln und dann präsentieren).
  • wenn möglich an einer Birsigführung teilnehmen.
  • einen kurzen Bericht über die Führung in ihr Forschungsheft schreiben.

Auf der Exkursion

Eventuell Notizen oder Fotos machen fürs Forschungsheft

Material

  • Karten- und Bildmaterial
  • Forschungsheft
  • A3-Papier für Placemat, beschriftet

Links

  • Nik und die «Modernigkeit»: Isabel Koellreuter und Franziska Schürch, Autorinnen von Band 6 der neuen Basler Stadtgeschichte, beantworten die Frage des Schülers Nik, wie es zu Veränderungen und Erneuerungen in Basel kam.
  • Der Artikel Offener Birsig auf der Website «Basler Bauten» schildert die Geschichte des Flusses bis zu seiner Überdeckung.
  • Der Wikipedia-Artikel zum Birsig beschreibt den Fluss von der Mündung bis zur Quelle.
  • Das Dossier Birsig der Website altbasel.ch schildert ausführlich und anschaulich die Geschichte des Birsigs und zeigt den Verlauf des Flusses auf einem Vogelschauplan von 1640.

Kontakte

  • Der Frauenstadtrundgang Basel bietet einen Rundgang zu Hygiene und zum Rhein an: «Z'Basel an mym Rhy».
  • Birsigführung: Alexandra Gubler von der Bürgergemeinde Basel bietet für Schulklassen subventionierte Führungen an (CHF 80 pro Klasse, maximal 20 Personen).

Alternativen

  • Plakate (kooperatives Lernen) mit Schlusspräsentation auf der Basis des Vortrags der Lehrperson
  • Nachbereitung Birsigführung mit einem Bericht im Forschungsheft

Lehrplan 21

LERNPFADE

  • Basel als «moderne Stadt»
    Zyklus 2
    9 - 10 Lektionen
    Schulhaus
    Exkursion
  • Futur Basel: Meine Stadt der Zukunft
    Zyklus 2
    2 - 3 Lektionen
    Schulhaus